Das Format „Auf Ratsch mit …“ der Jungen Union in Pocking hat am Sonntag, den 16. Dezember, ein weiteres Mal im Pockinger Hof stattgefunden. Zu Gast waren dieses Mal der Kaplan Hubertus Kerscher und der Pfarrer Christian Thiel, ebenfalls vom JU-Ortsverband zugegen der Vorsitzende Julian Hümmer, zwei seiner Stellvertreter, Christoph Putz und Ernst Geiselberger, der Schatzmeister Gabriel Gruber sowie in Vertretung des Schriftführers die Ersatzdelegierte Johanna Holly. Bei „Auf Ratsch mit …“ geht es darum, dass stadtbekannte Persönlichkeiten zum Gespräch geladen werden, um mit der Jungen Union über bestimmte Themen zu sprechen. Das Rahmenthema lautete dieses Mal „Eine neue Führung für die Pockinger Pfarrei“.
Es begann um ca. 11.30 Uhr. Infolge eines anregenden Vorgespräches mit Weißwurstfrühstück, welches vielerlei Themen behandelte, begannen die beiden Geistlichen den eigentlichen „Ratsch“, in dem sie sich vorstellten und schilderten, wie sie denn nach Pocking kamen. Es folgt eine Aufführung der wichtigsten Fragen und Antworten. Erst kürzlich wurden die beiden Geistlichen in der Pfarrei Pocking eingesetzt. In der begrenzten Einsatzzeit in Pocking kann viel erreicht werden, während das Risiko, dass die Menschen der Pfarrei statt an Glaube und Idee an den sich binden, der jenes vermittelt, überschaubar bleibt.
Im darauffolgenden Einschub in Bezug auf das Vorgehen gegen Abwanderung aus den Kirchen und vom Land in die Stadt ging hervor, dass – wie die CSU es sieht – es der Unterstützung vor Ort bedürfe, nicht in den großen Ballungsräumen, denn so kann den Menschen dort, wo sie leben, mehr geboten werden.
Auf die Problemstellung, wie die Jugend, die vermehrt dem Glauben den Rücken kehrt, in der Kirche gehalten werden soll, wurde angegeben, dass „gemeinschaftsbildende Elemente“ erforderlich seien, die den Einzelnen nicht nur mittels des Glaubens, sondern auch mittels der Beziehung zu den anderen Mitgliedern an die Kirche binden. So soll innerhalb des nächsten Jahres ein Jugendgebetskreis aufgebaut werden, in dem man zusammenkommt, diskutiert, und sich auch mit dem Theologischen beschäftigt.
Für Verbesserungswürdig erkannten beide unter anderem die Transparenz in Sachen Kirchensteuer und Vermögenshaushalt – schließlich macht es auf kurz oder lang misstrauisch, nicht zu wissen, was mit dem eigenen Geld geschieht. Der Klerus habe übrigens für seine Fehler die Verantwortung zu übernehmen, als Resultat aus dem „hohen moralischen Stellenwert“ der Kirche, so Kerscher, auch deshalb, weil künftigen Generationen die Fehler von heute angelastet werden.
Des Weiteren ließe die Internetpräsenz einiges zu wünschen übrig: Laut dem Pfarrer müsse der Pfarrbrief übersichtlicher und kompakter, die Homepage der Diozöse Passau erneuert werden, eben weil die Internetpräsenz oft die erste Informationsquelle ist, wo es verständlicherweise außerordentlicher Seriosität bedarf. Auch die Zahl der Kirchgänger sei alles andere als ideal, verwiesen wurde allerdings auf die Tatsache, dass dies schon seit langem so ist. Probleme wie dieses sollten so angegangen werden, dass man stets realistisch bleibt, sich machbare Ziele für einen überschaubaren Zeitraum setzt. Man muss sich von daher das Ziel stets vor Augen halten und auch dahinter stehen. Kaplan Kerscher sagte zudem, dass die katholische Kirche Profil habe und über ein Angebot verfügen müsse, dass sich nach dem richtet, was für katholisch erkannt wird und nicht nach dem, was die meisten sich wünschen. Die Anhänger der Kirche seien gefordert, ihren Glauben zu begründen und belegen zu können, denn die Leute kämen umso mehr, wenn sie über die Kirche von Menschen hören, die sich ihrer Überzeugungen sicher sind. So viel zu Fragen und Antworten.
Der Ratsch kam allgemein gut an, ein jeder erfreute sich des gehaltvollen und teils belustigenden Austausches. Auch künftig wird, wer sich in Pocking und Umgebung engagiert, in den Pockinger Hof geladen, um sich bei „Auf Ratsch mit …“ mit der Jungen Union auszutauschen.
In gemütlicher Runde diskutierten Ernst Geislberger-Schießleder (v.l.), Kaplan Hubertus Kerscher, Pfarrer Christian Thiel, Christoph Putz, Johanna Holly, Julian Hümmer und Gabriel Gruber über die Pockinger Pfarrei.